(VOVWORLD) - Der Taifun Yagi im September 2024 hat bei den Aquakulturbetreibern in der Sonderzone Van Don in der Provinz Quang Ninh große Schäden verursacht. Die meterhohen Wellen haben das Hab und Gut von hunderten Fischern fortgerissen. Man kann sich kaum vorstellen, dass an diesem Ort, der vor einem Jahr verheerend verwüstet wurde, das Betreiben der Aquakultur inzwischen wieder normal verläuft.
Beschädigte Anlage nach dem Taifun. |
Als der Taifun Yagi über das Land fegte, erlebten die Betreiber der Meeresaquakulturfarmen der STP Group Joint Stock Company einen Schreckmoment. Dabei wurde das gesamte Käfigsystem für Algen und Fische von den Wellen aus der Verankerung gerissen und trieb in der Dunkelheit der Nacht ab. Anfangs fürchteten sie Milliardenverluste. Doch dank dem an den Käfigen installierten Überwachungskamerasystem erkannten die Techniker schnell die Driftrichtung der Käfige, lokalisierten das Gebiet genau und zogen das gesamte System an seinen ursprünglichen Standort zurück. Dazu die Generaldirektorin von STP Group, Nguyen Thi Hai Binh:
„Es wäre unmöglich gewesen, Käfigen zu finden, wenn wir ziellos auf See umhergeirrt wären. Mithilfe des an den Käfigen installierten GPS-Ortungssystems konnten wir, sobald die Internetverbindung wiederhergestellt war, den genauen Standort unserer Käfige bestimmen, was die Suche erheblich erleichterte.“
Die meisten Fischkäfige in Quang Ninh wurden früher durch Styroporbojen und Bambus über Wasser gehalten. Dies sind billige und übliche Materialien, die aber extrem anfällig für Unwetter sind. Der Bruch dieser Materialien hinterließ riesige Müllmenge und führte zur Meeresverschmutzung. Nach dem historischen Taifun hat sich Duong Van Quyet, Besitzer einer Aquakulturfarm in der Gemeinde Ha Long, entschieden, sein gesamtes Käfigsystem auf Verbundwerkstoffen umzustellen:
„Im Allgemeinen sind Flöße aus Verbundwerkstoffen leichter als Flöße aus Holz. Bei hohen Wellen wippen sie auf und ab, ohne Risse zu bekommen oder beschädigt zu werden.“
Laut dem Leiter der Abteilung für Meer, Insel, Fischerei und Fischereiaufsicht der Behörde für Landwirtschaft und Umwelt der Provinz Quang Ninh, Do Dinh Minh, hat die Provinz zahlreiche Maßnahmen einheitlich ergriffen. Beispielsweise werden die Auftriebsmaterialien standardisiert, die Qualität des Käfigdesigns erhöht und die Anwendung von automatisierter Überwachungstechnologie gefördert. Die Provinz strebe eine moderne und widerstandsfähige Meeresaquakulturindustrie an, die sich an den Klimawandel anpassen kann und die Anforderungen des Umweltschutzes erfülle. Do Dinh Minh weiter:
„Früher verwendeten die Züchter in Quang Ninh Styroporbojen, die nicht umweltfreundlich sind. Bei Stürmen zerbarsten sie leicht und beeinträchtigten die Umwelt. Aus diesem Grund hat Quang Ninh Kriterien für Auftriebsmaterialien gegeben, die alle Aquakulturbetreiber befolgen müssen.“
In Aquakulturgebieten in Van Don werden Käfige aus Polyethylen hoher Dichte benutzt. (Foto: stpgroup.com.vn) |
In den jüngsten Jahren haben Naturkatastrophen bei Aquakulturbetreibern in Küstenprovinzen große Schäden verursacht. Daher sollen die betroffenen Provinzen eine eigene entsprechende Planung für Aquakulturgebiete erstellen und in die notwendige Infrastruktur investieren. Dazu der Leiter der Direktion für Fischerei und Fischereiaufsicht im Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Tran Dinh Luan:
„Die Provinzen sollten die Lage der Aquakulturgebiete der jüngsten Jahren bewerten und Lehren für die Steuerung und Management der Produktion ziehen, sowie den Züchtern Empfehlungen in den nächsten Jahren geben, um mögliche Verluste zu vermeiden. Außerdem sollten wir kostensparende und umweltfreundliche Zuchtmodelle einführen, um künftig Gewinne von Züchtern zu erhöhen.“
Für die Aquakultur in Küstengebieten sind Naturkatastrophen eine ständige Herausforderung. Jedoch können die Bewohner in Quang Ninh mit Umstellung der Zuchttechnik und Käfigmaterialien und mit Anwendung von intelligenten Überwachungs- und Zuchttechnologien mögliche Schäden reduzieren und den Lebensunterhalt garantieren.