(VOVWORLD) - Gleich nach der Gründung trat die Demokratische Republik Vietnam unmittelbar in den langjährigen Widerstandskampf gegen die französische Kolonialherrschaft ein, der von 1946 bis 1954 dauerte. Der Radiosender „Die Stimme Vietnams“ wurde damals gerade gegründet. Trotz der schwierigen Arbeitsbedingungen setzten sich die Mitarbeiter, Journalisten, Sprecher und Techniker dafür ein, die Funkwelle zu schützen, damit die Stimme der Partei und von Präsident Ho Chi Minh sowie des Widerstandskampfes verbreitet wurde. Dies ermutigte die Soldaten und die Bevölkerung dazu, die Unabhängigkeit und Freiheit zu erringen.
Das Antennensystem der Sendestation Me Tri während der Kriegsjahre. (Foto: Archiv) |
Im Dezember 1946 war im ganzen Land die Stimmung der Widerstandsvorbereitung zu spüren. Am Morgen des 19. Dezember 1946 stellte Frankreich der vietnamesischen Regierung ein Ultimatum. Demnach forderte Frankreich die Entwaffnung der Selbstverteidigungskräfte, die Einstellung aller Widerstandsvorbereitungen und die Kontrolle über die Sicherheitslage in der Stadt.
Am 19. Dezember 1947 um 20:00 Uhr erlosch das elektrische Licht in Hanoi. Der Kanonendonner erschütterte die Stadt aus der Lang-Festung. In der Funkstation Bach Mai in der Dai-La-Straße 128C verkündete die Sprecherin der Stimme Vietnams, Duong Thi Ngan: „Die Kanonenschüsse haben in Hanoi begonnen, der landesweite Widerstandskampf hat begonnen.“. Tran Duc Nuoi, ehemaliger Leiter des Redaktionssekretariats erinnert daran:
„Damals erhob sich das ganze Land zum Kampf. Als die Funkstation Bach Mai zerstört wurde, sagte Sprecherin Duong Thi Ngan: wir sehen uns wieder, liebe Hörerinnen und Hörer im ganzen Land, um 6:00 am nächsten Tag.“
Der erste Evakuierungsort der Stimme Vietnams war die Tram-Pagode. Dort wurde am 20. Dezember 1946 um 06:00 Uhr morgens der landesweite Aufruf zum Widerstandskampf von Präsident Ho Chi Minh gesendet.
Ebenfalls in der Tram-Pagode besuchte Präsident Ho Chi Minh am Abend des 21. Januar 1947 die Mitarbeiter der Stimme Vietnams. In der derselben Nacht schenkte er dem Abt der Tram-Pagode die Spruchverse „Der Widerstand wird siegen – der Aufbau wird gelingen“. Heute wird dieses wertvolle Erinnerungsstück im Traditionshaus der Stimme Vietnams in der Quan-Su-Straße 58 in Hanoi bewahrt.
Der damalige Techniker der Stimme Vietnams. (Foto: Archiv) |
Während des neun Jahre andauernden Widerstandskampfes wurde die Stimme Vietnams insgesamt 14 Mal verlegt, um die Sicherheit der nationalen Sendewelle dauerhaft zu gewährleisten.
Ihre Nachrichten und Programme stärkten den Mut und die Entschlossenheit des Volkes, gemeinsam den Sieg zu erringen. Der Höhepunkt war der historische Dien-Bien-Phu-Sieg, der die Welt erschütterte.
Die Siegesnachrichten wurden landesweit gesendet. Der Veteran Nguyen Quan aus der Provinz Bac Kan erzählt:
„Alles war für den Widerstand, alles für den Sieg. Deshalb warteten wir auf die Siegesnachrichten von den Fronten. Sobald die Worte „Hier ist die Stimme Vietnams“ erklangen, erfüllte uns der feste Glaube: Der Widerstand wird siegen.““
Der Ruf des Vaterlandes, übertragen über die Wellen der Stimme Vietnams, wurde zur Stimme der Nation. Nach all den schwierigen Jahren gelang Vietnam der vollständige Sieg, Nord und Süd wurden vereint, das ganze Land unter einem Dach.
80 Jahre sind vergangen seit dem historischen Moment am 7. September 1945, als die Stimme Vietnams ihre erste Nachrichtensendung ausstrahlte. Seither begleitet sie ständig die Geschichte der Nation und wurde zu einer Brücke, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbindet.