(VOVWORLD) - Die Brokatweberei der Volksgruppe der Co Tu ist ein traditioneller Beruf und wird von der Kulturidentität dieser Volksgruppe geprägt. Früher entdeckten die Co Tu die Baumwolle im Wald und pflanzten sie dann auf Feldern an. Seitdem begann die Brokatweberei der Co Tu, sich allmählich zu entwickeln.
 Eine Frau der Co Tu webt Brokatstoff. (Foto: Ngoc Anh) |
Die Volksgruppe der Co Tu ist eine der wenigen ethnischen Minderheiten im Truong Son-Gebirge und im Hochland Tay Nguyen, die den Anbau von Baumwolle und die Brokatweberei noch bewahren. Jedes Mädchen der Co Tu im Heiratsalter soll weben können. Dies gilt als Maßstab zur Bewertung von Geschicklichkeit und Tugend der Frauen der Co Tu.
Die Brokatweberei der Co Tu wird völlig per Hand und geschlossen durchgeführt, vom Spinnen von Garn und Weben bis hin zu Färben, Verzierung von Mustern und Sticken. Dazu der Kulturforscher Vo Van Hoe:
„Die Co Tu haben verschiedene traditionelle Berufe wie Brokatweberei, Bambusflechten und Bildhauerei. Davon spielt die Brokatweberei eine wichtige Rolle für die Co Tu. Es ist leicht zu erkennen, dass die Tracht der Co Tu nicht so bunt wie die Tracht anderer ethnischer Minderheiten im Nordwesten ist. Die Hauptfarben der Co Tu sind Schwarz und Rot, gemischt mit Grün, Weiß und Gelb. Laut der Co Tu sind sie die Farben der Berge und Wälder. Zum Beispiel ist das Schwarz die Farbe des Bodens, das Rot die Farbe des Himmels und das Grün die Farbe der Wälder.“
Der Webstuhl der Co Tu wird einfach aus Bambusstangen gemacht. Trotz der einfachen Struktur mit der begrenzten Fähigkeit des Webens von Mustern können die Co Tu die Stoffe weben, die von der Kultur ihrer Volksgruppe geprägt sind.
Die Co Tu haben außerdem verschiedene Geräte zur Verarbeitung von Fasern hergestellt. Bemerkenswert ist der Webstuhl zum Wickeln von Rohgarnen, die vor dem Färben verwendet werden. Dazu zählen außerdem Werkzeuge zum Kerntrennen und die Spinnmaschine.
Die Co Tu sind für die Technik zum Weben von Perlenmustern, Mustern mit farbigen Fäden und Wellenmustern bekannt. Die Verzierung der Muster mit Plastikperlen benötigt einen großen Arbeitsaufwand, der den Brokatkostümen der Co Tu einen besonderen Wert bringt, sagt die Einheimische A Bing Thi Ngoc aus der Gemeinde Lang im Kreis Tay Giang der Provinz Quang Nam:
„Ich kann die Tracht mit Mustern und Farben wie gewünscht weben. Aber das Schwarz gilt immer noch als die Hauptfarbe. Die anderen Farben wie Gelb, Rot und Grün dienen nur als Dekoration, die die Muster auf der Tracht lebendig machen können. Die Muster kommen aus allen Dingen um uns herum wie Bäume, Vögel, Pfahlhäuser und Guol-Haus der Co Tu.“
Derzeit werden die Brokatweberei-Dörfer der Co Tu in der Provinz Quang Nam wieder aufgebaut und entwickelt. Dies könne man in den Dörfern Zara, Bhohoong, Achinr und Por’ning deutlich wahrnehmen. Der Vorsteher des Dorfes Por’ning in der Gemeinde Lang, Bh’ling Phat, freut sich:
„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die traditionelle Brokatweberei noch erhalten. Bei diesem Job gibt es derzeit einen Generationswechsel zwischen der älteren und der jüngeren Generation. Die Produkte dienen überwiegend dem täglichen Bedarf oder dem Warenaustausch. Wir haben noch ein Problem über den Verbrauch der Brokatprodukte. Laut der Sitte der Co Tu sollte eine Frau bei der Heirat ein Kleidungsstück weben, das wie das Hemd der Männer beim Tung Tung Da Da-Tanz aussieht, und es der Familie ihres Mannes schenken.“
Die Brokatprodukte der Co Tu sind einzigartig und haben hohe künstlerische Werte. Im August 2014 wurde die Brokatweberei der Co Tu in der Provinz Quang Nam vom Kulturministerium zum nationalen immateriellen Kulturerbe gekürt.