Das Handwerk der Herstellung von Dong-Ho-Gemälden und der Weg zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit

(VOVWORLD) - Das Dong-Ho-Gemälde hat eine lange Reise von seinem Geburtsdorf bis zum UNESCO-Hauptsitz in Frankreich zurückgelegt. Ziel ist es, der internationalen Öffentlichkeit dieses besondere Holzschnittdruck-Handwerk Vietnams vorzustellen. Derzeit laufen die Werbung und Vorführungen auf Hochtouren, damit das Handwerk zur Herstellung der Dong-Ho-Gemälde von der UNESCO als dringend erhaltungsbedürftiges immaterielles Kulturerbe anerkannt wird. 
Das Handwerk der Herstellung von Dong-Ho-Gemälden und der Weg zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit - ảnh 1Handwerksmeister Nguyen Dang Tam. (Foto: Organisatoren)

Handwerksmeister Nguyen Dang Tam bereitet die letzten Schritte für die Präsentation der Dong-Ho-Gemälde vor. Während er jedes einzelne Bild sorgfältig einrahmt, wartet er freudig auf Besucherinnen und Besucher und will ihnen diese einzigartige Kunstform vorstellen.

„Wir stellen Dong-Ho-Gemälde aus. Dann führen wir die Kunst des Dong-Ho-Holzschnittdrucks vor und zeigen den Besucherinnen und Besuchern, wie man diese Bilder erstellt, wie zum Beispiel Farben, Materialien und Technik.“

Laut dem Handwerksmeister Nguyen Dang Tam ist der Ausstellungsraum zwar nur etwa zwölf Quadratmeter groß, doch er kann den einzigartigen Reichtum der vietnamesischen Volkskultur darstellen. Die sorgfältig ausgewählten Gemälde erzählen den internationalen Besucherinnen und Besuchern vom vielfältigen und reichen geistigen Leben der Handwerksdörfer damals.

Nguyen Dang Tam wird die internationalen Gäste auch anleiten, selbst die aufwendigen Schritte des Holzschnittdrucks auszuprobieren.

Nach der Präsentation in Frankreich am 9. April werden die Dong-Ho-Gemälde weiterhin in Deutschland vorgestellt. Dazu Handwerksmeister Nguyen Dang Tam aus dem Dorf Dong Ho in der Provinz Bac Ninh:

„Ich denke, dass dies den Mitgliedern der UNESCO helfen kann, die Schönheit und den kulturellen Wert der Dong-Ho-Gemälde zu erkennen. Diejenigen, die dieses Handwerk bewahren, wünschen sich nichts mehr, als dass die UNESCO es als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkennt.“

Das Handwerk der Herstellung von Dong-Ho-Gemälden und der Weg zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit - ảnh 2Meisterin Nguyen Thi Oanh. (Foto: VNP)

Dong-Ho-Gemälde werden auf Do-Papier hergestellt. Die Farben entstehen aufwändig aus natürlichen Materialien, sowohl aus dem Wald als auch aus dem Meer. Weiß wird aus Muschelschalen gewonnen, Grün aus der Indigo-Pflanze, Rot aus jungem Bernstein. Jede Farbe erzählt eine eigene Geschichte.

Der Herstellungsprozess umfasst viele Arbeitsschritte und wird vollständig handgefertigt. Für jede einzelne Farbe wird eine eigene Druckplatte geschnitzt. Ein Bild mit fünf Farben benötigt also fünf verschiedene Holzschnitte. Die Dong-Ho-Gemälde spiegeln das Leben auf dem Land wider, vom Alltagsleben über Feste bis hin zu Spielen, und drücken gleichzeitig den Wunsch nach Frieden, Wohlstand und einem harmonischen Leben aus. Es gibt derzeit im Dorf Dong Ho nur drei Familien, die sich noch mit diesem traditionellen Handwerk beschäftigen. Dazu sagt Handwerksmeister Nguyen Huu Qua aus dem Dorf Dong Ho:

„Ich denke, das Handwerk zur Herstellung der Dong-Ho-Gemälde muss dringend geschützt werden. Das ist meiner Meinung nach äußerst wichtig, dass die Dong-Ho-Gemälde von der UNESCO in die Liste des dringend erhaltungsbedürftigen immateriellen Kulturerbes aufgenommen werden. Zur Erstellung des Antrags an die UNESCO haben viele Kunsthandwerker, auch ich, beigetragen.“ 

Beim Warten auf das Ergebnis von der UNESCO strengen sich die Meister an, diese Kunstform zu bewahren und für sie zu werben. Dazu sagt Meister Nguyen Huu Hoa im Dorf Dong Ho:

„Wenn das Handwerk zur Herstellung der Dong-Ho-Gemälde von der UNESCO anerkannt wird, ist das auch eine große Chance, dieses traditionelle Handwerk weiterhin zu bewahren und seinen kulturellen Wert zu entfalten. Gleichzeitig ist es eine Gelegenheit für Behörden auf allen Ebenen, dem Handwerk mehr Aufmerksamkeit zu schenken und konkrete Maßnahmen zur Förderung dieses Handwerks zu ergreifen. In den vergangenen Jahren haben sich die Handwerker des Dorfes Dong Ho sehr darum bemüht, gemeinsam mit den zuständigen Behörden den kulturellen Wert dieses traditionellen Handwerks zu bewahren.“

Die Dong-Ho-Gemälde befinden sich derzeit auf dem Weg der weltweiten Bekanntmachung. Hoffentlich können sie eines Tages als Kulturerbe der Menschheit anerkannt werden. 

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