(VOVworld) – Der 10. August ist in Vietnam der Gedenktag für die Agent-Orange-Opfer. Auch nach Ende des Krieges zeigt der Einsatz der dioxinhaltigen Kampfstoffe Auswirkungen bei Millionen Vietnamesen. Partei, Staat und Bevölkerung Vietnams unterstützen Maßnahmen und Tätigkeiten, um die Agent-Orange-Opfer zu pflegen und ihre Schmerzen zu lindern.
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Mitglieder des Jugendverbands besuchen ein Agent-Orange-Opfer. (Foto: baotintuc.vn) |
Am 10. August 1961 hat die US-Armee damit begonnen, das Entlaubungsmittel über Vietnam zu versprühen. Ihr erstes Ziel war die Kreisstadt Kon Tum in Zentralhochland Tay Nguyen. Während der nächsten zehn Jahre wurden etwa 80 Millionen Liter chemischer Kampfstoffe, darunter der dioxinhaltige Giftstoff Agent-Orange, in Vietnam eingesetzt. Statistiken zufolge sind etwa 4,8 Millionen Vietnamesen Opfer dieser Giftstoffen. Etwa drei Millionen Menschen haben sich mit dem Agent-Orange-Giftstoff angesteckt.
Die Gemeinschaft engagiert sich für Agent-Orange-Opfer
Zum diesjährigen Feiertag hat der Verband der vietnamesischen Agent-Orange-Opfer, VAVA, landesweit eine Hilfskampagne für die Opfer gestartet. Mehr als 100.000 US-Dollar wurden ausgegeben, um Geschenke für sie zu kaufen und um mehr als 100 Familien der Agent-Orange-Opfer bei der Produktion zu unterstützen. VAVA hat in den vergangenen zehn Jahren außerdem etwa 45 Millionen US-Dollar Hilfsgelder gesammelt. Das Geld soll vor allem dazu dienen, mehr als 1000 neue Häuser für die Opfer zu bauen und hunderttausende Opfer finanziell zu unterstützen. VAVA hat zudem fast 30 Zentren zur Pflege der Agent-Orange-Opfer errichtet. Dazu Nguyen Thi Hien, die Vorsitzende des Verbandes der Agent-Orange-Opfer der zentralvietnamesischen Stadt Da Nang:
“Im Vergleich zu früheren Jahren verbessert sich das Leben der Agent-Orange-Opfer nun deutlich. Es gibt aber Familien, in denen drei bis vier Menschen Agent-Orange-Opfer sind. Wer wird sich um sie kümmern, nachdem ihre Eltern gestorben sind? Darum sorgen wir uns sehr. Wir wünschen uns, eine stabile Finanzquelle zu haben, um die Opfer zu pflegen.”
Zum diesjährigen Tag für Agent-Orange-Opfer haben die Provinzen und Städte die Opfer besucht und ihnen Geschenke überreicht. Der Verband der Agent-Orange-Opfer der zentralvietnamesischen Provinz Thua Thien Hue hat zum Beispiel 400 Geschenke im Wert von jeweils 15 bis 50 US-Dollar an die Opfer vor Ort übergeben. Er hat zudem mehr als 150.000 US-Dollar zum Bau der Häuser, zur Berufsausbildung und zur kostenlosen medizinischen Betreuung für diese Menschen gesammelt. Auch der Verband der Agent-Orange-Opfer der nordvietnamesischen Provinz Lang Son sammelte mehr als 100.000 US-Dollar. Mit diesem Geld wurden elf neue Häuser gebaut. Acht Familien wurden mit etwa 30.000 US-Dollar unterstützt. 43 weitere Opfer wurden finanziell unterstützt, um sich im Krankenhaus behandeln zu lassen. Der Vorsitzende des Verbandes der Agent-Orange-Opfer der zentralvietnamesischen Provinz Quang Tri Le Van Dang berichtet:
“Wir haben in den vergangenen Jahren umgerechnet eine Million US-Dollar gespendet, den Opfern mehr als 22.000 Geschenke überreicht und ein Pflegezentrum gebaut. Allein in diesem Jahr haben wir etwa 25.000 US-Dollar gesammelt. Wir werden uns darum bemühen, die Opfer besser zu betreuen, vor allem bei der Rehabilitation und Berufsausbildung.”
Hilfspolitik für Agent-Orange-Opfer soll weiterhin verbessert werden
Im Jahr 2000 begann Vietnam damit, seine Hilfspolitik für die Revolutionäre zu verbessern, die Opfer chemischer Kampstoffe sind. Der Vorsitzender des Verbandes der vietnamesischen Agent-Orange-Opfer, VAVA, Nguyen Van Rinh, teilte mit, dass fast 300.000 Menschen, die im Krieg gekämpft haben und deren geschädigte Nachkommen derzeit einen monatlichen Zuschuss erhalten. Die höchste Unterstützung liegt bei etwa 100 US-Dollar pro Monat. Die niedrigste bei 40 US-Dollar. Die Agent-Orange-Opfer der zweiten und dritten Generation erhalten auch Hilfe, wie beispielsweise Krankenversicherung, kostenlose medizinische Untersuchung und freie Lerngebühren. VAVA werde außerdem weiterhin die Agent-Orange-Opfer bei ihrer Klage gegen die US-Chemiefirmen unterstützen, so Nguyen Van Rinh:
“Wir verstärken die Aufklärungsarbeit, damit die Vietnamesen und die Weltbevölkerung die verheerenden Folgen des chemischen Krieges verstehen. Wir setzen den Kampf für die Gerechtigkeit der Agent-Orange-Opfer fort. Wir fordern die Unterstützung der US-Regierung für die Opfer und fordern die US-Chemiefirmen auf, die Opfer zu entschädigen oder die Umwelt zu reinigen und Pflegezentren für die Opfer zu bauen.”
Die Aufmerksamkeit der Partei, des Staates und das Engagement der Gemeinschaft werden teilweise den körperlichen und seelischen Schmerz der Agent-Orange-Opfer mindern.