(VOVWORLD) - Vom 14. bis zum 17. April findet in Hanoi der Gipfel der Partnerschaft für grünes Wachstum und die globalen Ziele 2030 (P4G) statt. Die Priorisierung des grünen Wachstums und die Umsetzung der globalen Ziele für 2030 stehen derzeit vor zahlreichen Herausforderungen, was einen neuen, flexibleren und drastischeren Ansatz erfordert.
Vize-Außenminister Nguyen Minh Vu leitet eine internationale Pressekonferenz über das P4G-Gipfeltreffen 2025 in Vietnam. (Foto: baoquocte.vn) |
Das Thema des diesjährigen P4G-Gipfels lautet „Nachhaltige grüne Transformation mit Menschen im Mittelpunkt“. Man erwartet, dass die Konferenz den Bemühungen der Länder um grüne Transformation und nachhaltiges Wachstum neue Impulse verleiht, da das Interesse und die Investitionen der internationalen Gemeinschaft in diesem Bereich nachlassen.
Risiko einer Abweichung von der nachhaltigen Entwicklung
Auf dem Gipfel zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) im vergangenen September in New York haben Beamte der Vereinten Nationen alarmierende Zahlen bekannt gegeben. Dementsprechend besteht die Gefahr, dass die meisten der 17 Ziele, die die internationale Gemeinschaft bis 2030 erreichen möchte, darunter auch die Ziele für grünes Wachstum, nicht erreicht werden. Laut UN-Generalsekretär, Antonio Guterres, liegt die Hauptursache im Mangel an notwendiger finanzieller und technologischer Unterstützung der Entwicklungsländer durch die Industrieländer. Darüber hinaus mangele es an wirksamen Zusammenarbeitsmechanismen zwischen den Ländern sowie zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor, sagte der UN-Generalsekretär:
„Die nachhaltigen Entwicklungsziele repräsentieren eine mutige Vision und ein Bekenntnis zu einer besseren, gesünderen, sichereren, wohlhabenderen und nachhaltigeren Zukunft. Doch die Ziele stehen vor massivem Gegenwind. Mehr als vier Fünftel der nachhaltigen Entwicklungsziele sind vom Kurs abgekommen.“
Unterdessen sprach die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed von einem weiteren Paradoxon. Ihr zufolge werden erneuerbare Energien heutzutage billiger und zugänglicher. Doch der grüne Wandel verläuft in den einzelnen Ländern tendenziell ungleicher. Denn arme Länder und Entwicklungsländer stehen bei ihren Bemühungen, ihre Wirtschaft umweltfreundlicher zu gestalten und eine nachhaltige Entwicklung anzustreben, weiterhin vor zahlreichen Schwierigkeiten. Dazu Amina Mohammed:
„Es besteht die Gefahr, dass bei der Energiewende sich die Ungleichheiten der Vergangenheit wiederholen und verstärken. Entwicklungsländer, die reich an erneuerbaren Energien sind, werden ans unterste Ende der Wertschöpfungsketten gedrängt. Ihre Bevölkerung wird ausgebeutet und ihre Umwelt ist in Gefahr, während andere mit diesen Ressourcen reich werden.“
Laut Rebecca Grynspan, der Generalsekretärin der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD), spielen die Entwicklungsländer und die am wenigsten entwickelten Länder bei den Treibhausgasemissionen nur eine untergeordnete Rolle. Allerdings seien diese Länder am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Daher sollten sich die Kooperationsmechanismen und die finanzielle Unterstützung im Bereich grünes Wachstum und nachhaltige Entwicklung ändern, hieß es.
P4G und neue Ansätze
Der Gipfel der Partnerschaft für grünes Wachstum und die globalen Ziele 2030 (P4G) wurde 2017 aus einer Idee Dänemarks ins Leben gerufen. Ziel ist es, politische Maßnahmen zu koordinieren, die öffentlich-private Zusammenarbeit zu fördern und Regierungen, Unternehmen und gesellschaftspolitische Organisationen zu vernetzen, um grünes Wachstum sowie die Umsetzung der globalen Ziele für nachhaltige Entwicklung bis 2030 zu fördern. Seit seiner Gründung hat P4G viele bemerkenswerte Ergebnisse erzielt, darunter den Aufbau von über 100 Partnerschaften, die Mobilisierung von über 100 Millionen US-Dollar an Investitionen in Klein- und Kleinstunternehmen im Bereich der Klimaschutzmaßnahmen und die Reduzierung von etwa 10,8 Millionen Tonnen CO2-Emissionen.
Von diesem Gipfel in Vietnam wird erwartet, dass die Kooperationsmechanismen auf ein neues Niveau gehoben und so grünes Wachstum und nachhaltige Entwicklung vorangetrieben werden. Laut Robyn McGuckin, der Exekutivdirektorin von P4G, findet dieses Treffen zu einem wichtigen Zeitpunkt für grünes Wachstum und nachhaltige Entwicklung statt. Denn der globale Kampf gegen den Klimawandel zeige Anzeichen einer Verlangsamung. Vietnam sei ein idealer Ort, um diese Bemühungen zu verbreiten und zu fördern, sagte sie:
„Vietnam ist in den Bereichen Innovation und Technologie gut aufgestellt. Vietnam verfügt über die Schlüsselelemente für den Erfolg mit einer aufstrebenden Wirtschaft und vor allem einer jungen und fleißigen Bevölkerung. Darüber hinaus verfügt Vietnam auch über eine gute Produktionskapazität, nicht nur in den traditionellen Exportbranchen, sondern auch in Hightech-Branchen wie Elektrofahrzeugen, Batterien für Elektrofahrzeuge und künstlicher Intelligenz.“
Der P4G-Gipfel in Vietnam wird voraussichtlich die Hanoi-Erklärung abgeben, in der die Verpflichtungen für ein grünes, nachhaltiges und am Menschen ausgerichtetes Wachstum nachdrücklich bekräftigt werden.