(VOVWORLD) - Auf dem Pilgerweg zum heiligen Gebiet der Hung-Könige besuchen Bewohner und Touristen häufig das alte Dorf Hung Lo, das seit über 300 Jahren am Ufer des Lo-Flusses liegt. Dieses Gebiet ist ein historisches und kulturelles Gebiet, das mit den Legenden aus der Zeit der Hung-Könige sowie mit dem Ahnenkult der Hung-Könige und dem traditionellen Xoan-Gesang verbunden ist.
Der Gedenkstättenkomplex Hung Lo. (Foto: baophutho.vn) |
Seit der Zeit der Hung-Könige vom 7. bis zum 2. Jahrhundert vor Christus trug das Dorf Hung Lo den Namen Trang Kha Lam und gehörte zu den fruchtbaren Landstrichen entlang des Lo-Flusses in der Hauptstadt Van Lang. Im Laufe der Zeit änderte sich der Name des Dorfes mehrmals: von Dorf Xom zu Dorf An Lam, dann zu Dorf An Lao, bis es nach der Augustrevolution 1945 in Hung Lo umbenannt wurde. Dort sind die typischen Merkmale eines alten vietnamesischen Dorfes erhalten geblieben, insbesondere der Hung-Lo-Tempel.
Die älteren Dorfbewohner erzählen, dass Trang Kha Lam einst ein Rastplatz für den Hung-König, die Prinzessin und die Mandarine während einer Reise war. Der König erkannte die Fruchtbarkeit des Bodens. Später errichteten die Dorfbewohner einen Tempel zu Ehren des Königs. Im Jahr 1697, unter der Zeit des Königs Le Hy Tong, wurde der Hung-Lo-Tempel erbaut, der in Richtung des Nghia-Linh-Berges ausgerichtet ist. Seitdem besteht in Hung Lo ein Komplex aus alten Tempeln mit einer über 300-jährigen Geschichte. Nguyen Van Tong, der Hung-Lo-Tempelvorsteher, erklärt:
„Im alten Hung-Lo-Tempel werden Hung-Könige und andere Heilige geehrt. Dieser Komplex umfasst Tempel, einen Gebetssaal und einen Altar für den Heiligen der Landwirtschaft, um um gutes Wetter, ertragreiche Ernten und Wohlstand zu beten. Der Hung-Lo-Tempel wurde mit elf königlichen Ehrentiteln von Königen wie Quang Trung, Gia Long, Thieu Tri und Tu Đuc ausgezeichnet, die bis heute gut erhalten sind.“
Durch Höhen und Tiefen ist die alte Architektur noch erhalten geblieben, sodass der Tempel 1990 als nationale historische Gedenkstätte anerkannt wurde. Besucher können dort die Zeitspuren auf den kunstvollen Verzierungen und den Dachziegeln erleben. Bemerkenswert ist die Sammlung von rituellen Opfergaben, darunter 43 alte Gegensprüche, die die Landschaft und die Verdienste der Hung-Könige würdigen.
Ein Auftritt von Xoan-Gesang in der Gemeinde Hung Lo. (Foto: VOV) |
La Thi Hong Thuy, eine Kulturbeamtin der Gemeinde Hung Lo in der Stadt Viet Tri in der Provinz Phu Tho, berichtet:
„Der Hung-Lo-Tempel wird als ein kleines Museum betrachtet, das zahlreiche wertvolle Kulturschätze birgt. Besonders hervorzuheben sind fünf prächtige, vergoldete Sänften, die bei Umzügen genutzt werden. Diese werden jedes Jahr zum Ahnenfest am 10. Tag des dritten Monats nach dem Mondkalender feierlich zum Hung-Tempel getragen. Der Hung-Lo-Tempel ist berühmt für seine traditionsreichen Umzüge.“
Der Tempel ist seit Generationen eng mit dem spirituellen Leben der Bewohner verbunden. An diesen Tagen spüren Besucher die spirituelle Atmosphäre des alten Dorfes. Inmitten von Trommelklängen versammeln sich die Menschen, um den Hung-Königen für die Gründung des Landes zu danken.
Der Hung-Lo-Tempel ist nicht nur ein Ort für den Ahnenkult, sondern auch ein Zentrum für kulturelle Festivitäten, darunter den traditionellen Xoan-Gesang, der von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt wurde. Das ist eine der vier erhaltenen Xoan-Gemeinschaften der Provinz Phu Tho.
In den alten Tempeln wird der Xoan-Gesang mit Trommelklängen sowie schönen Hand- und Fußbewegungen der Künstlerinnen und Künstler aufgeführt. Phung Thi Hoa Le, die Leiterin der Tourismusabteilung der Provinz Phu Tho, erklärt:
„Besucher im Dorf Hung Lo erleben eine vollständige Xoan-Aufführung in drei Phasen. Damit verstehen sie etwas über die kulturelle Tradition, die ihren Ursprung in der Zeit der Hung-Könige hat. Der Gesang ist einfach und ohne instrumentale Begleitung. Dazu gibt es nur die Trommelklänge.“
Neben dem 300-jährigen Tempel gibt es im Dorf Hung Lo rund 50 alte Häuser mit einzigartiger Holz-, Bambus- und Ziegelarchitektur. Die Gemeinde fördert den Erhalt dieser traditionellen Bauten, um das Kulturerbe der Hung-Könige zu bewahren.