Aufbau der ASEAN-Gemeinschaft mit vielfältiger Kultur

(VOVworld) – Kultur ist eine der drei Hauptsäulen der südostasiatischen Staatengruppe ASEAN im Aufbauprozess einer ASEAN-Gemeinschaft bis zum Jahr 2015. Bislang wurden fast 90 Prozent der Ziele des Plans für eine kulturelle und soziale ASEAN-Gemeinschaft erreicht. Der Erfolg der ASEAN-Kulturministerkonferenz, die vor kurzem in der zentralvietnamesischen Stadt Hue stattfand, zeigte ein weiteres Mal die Entschlossenheit der Mitgliedsländer, eine Gemeinschaft mit einer einheitlichen Vision und Kulturidentität aufzubauen. 

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Die Kaiserstadt Hue bekommt Urkunde der "ASEAN-Kulturstadt". (Foto: Nguyen Linh)

Nach 47 Jahren der Entwicklung hat die ASEAN wichtige Fortschritte beim Aufbau einer Gemeinschaft gemacht, die auf den drei Hauptsäulen Politik, Wirtschaft und Kultur basieren. Dabei wird Kultur als bedeutender Faktor beim Aufbau einer ASEAN-Gemeinschaft mit nachhaltiger Entwicklung betrachtet. 

In der vergangenen Zeit wurden und sind die Ziele zur Errichtung einer kulturellen und sozialen ASEAN-Gemeinschaft durch zahlreiche Aktionen effektiv umgesetzt worden. Beispielsweise durch den Aufbau der Kulturstädte in ASEAN, des Jugend-Camps der ASEAN sowie die Vernetzung der Altstädte in ASEAN. 

Einzigartige und vielfältige Kultur

Die Bevölkerung der ASEAN Staaten, die sich über Zentralasien erstrecken, zählt mehr als 600 Millionen Menschen. In dieser Region gibt es zahlreiche  Naturschätze als auch vielfältige, kulturelle Sehenswürdigkeiten. 21 der insgesamt 33 von der Weltkulturorganisation UNESCO anerkannten Kulturschätzen, gehören ASEAN. Dies gab der ASEAN-Generalsekretär Le Luong Minh auf der jüngsten ASEAN-Kulturministerkonferenz in Hue bekannt. Dies sei ein großer Vorteil für ASEAN. Die einzigartige traditionelle Kultur der Länder in Südostasien seien wichtige Faktoren, die dazu beitragen, die Tourismusbranche in den jeweiligen Ländern der Region zu entwickeln und dadurch die Wirtschaft anzukurbeln.

Trotz der Wirtschaftskrise gilt die ASEAN als eine attraktive Destination für Touristen. Der Tourismus hat zur gemeinsamen sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer beitragen. Unter anderem hat er dazu gedient, mehr Arbeitsplätze zu beschaffen, die Armut zu bekämpfen und den Abstand der wirtschaftlichen Entwicklung zwischen den ASEAN-Mitgliedsländern zu verkürzen. Außerdem spornte er die nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in der Region an. Dies sei der festen Verbindung innerhalb der ASEAN, vor allem der Strategie “zehn Länder, ein Ziel” von 2010, zu verdanken, betonte der Vizeleiter der philippinischen Tourismus-Abteilung, Ramon R. Jimenez:

“Die ASEAN-Länder arbeiten stets eng zusammen. Sie haben sich gegenseitig bei der Förderung des Tourismus unterstützt, mit dem Ziel, die ASEAN in ein führendes Reiseziel zu verwandeln. Die zehn ASEAN-Länder bemühen sich darum, ASEAN als grenzüberschreitendes touristisches Zielgebiet aufzubauen und dadurch bis im Jahr 2015 eine Gemeinschaft zu bilden.”

Damit die besondere Vielfalt jedes ASEAN-Mitglieds zur gemeinsamen Entwicklung der gesamten Region effektiv beitragen kann, will die ASEAN eine Entwicklungsstrategie sowie einen konkreten Plan durchführen. Jeder ASEAN-Bewohner soll nicht nur die Kulturwerte seines Landes, sondern auch die Kulturidentitäten andere Länder der Region kennen.

Eine Strategie für die Kultur der ASEAN-Gemeinschaft erarbeiten

Die jüngste ASEAN-Kulturministerkonferenz in Hue zog besonders viel Aufmerksamkeit der Kulturminister der zehn Mitgliedsländer auf sich, da sich das Jahr 2015 nähert. Die Teilnehmer betonten die Wichtigkeit der Kultur im Leben der zehn Staaten in Südostasien und betrachten ihre Förderung als Ziel beim Aufbau einer ASEAN-Gemeinschaft.

Um die Kultur beim Aufbau einer nachhaltigen ASEAN-Gemeinschaft zu fördern, sind die Dialogpartner der ASEAN nötig. Die ASEAN habe während der diesmaligen Konferenz Fortschritte in der Kooperation mit ihren Dialogpartnern wie Südkorea, Japan und China gemacht, sagte der vietnamesische Kulturminister Hoang Tuan Anh:

“ASEAN hat sich stets ihren Dialogpartnern angenähert, vor allem China, Japan und Südkorea. Wir empfehlen derzeit Japan eine neue Politik für den Kulturaustausch in Asien sowie ein Projekt unter dem Namen “Streben nach Asien”. Zum Start wurde ein Asien-Zentrum errichtet, das zur japanischen Stiftung für Kulturaustausch gehört. Ziel des Zentrums ist es, den Völkeraustausch und die Zusammenarbeit in den Bereichen Kultur und Kunst innerhalb der ASEAN zu verstärken.”

Der Aufbau einer gemeinsamen ASEAN-Gemeinschaft hat mit vielen Schwierigkeiten zu rechnen, da die südostasiatische Region reich an Sprachen, Kultur, Religion und Entwicklungsstandard ist. Aber mit der Entschlossenheit und dem konkreten Fahrplan sollte eine kulturvielfältige und solidarische ASEAN-Gemeinschaft bald verwirklicht werden.  

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