Briten wählen den Austritt aus der EU

(VOVworld) – Die knappe Mehrheit der Briten hat am Donnerstag bei einem Referendum für den Austritt oder Verbleib aus der Europäischen Union (EU) gestimmt. Die meisten Finanzmärkte reagierten mit Verlusten. Der Austritt von Großbritannien hat sicher schwere Folgen für Europa. Viele sprachen von einer neuen Struktur von Europa. .

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Britten stimmten ab.


Nach den jüngsten Ergebnissen des Referendums haben sich 51,89 Prozent der Briten für einen Austritt aus der EU ausgesprochen. Der Präsident der Partei für Unabhängigkeit des Vereinigten Königsreichs, Nigel Farage, der für den Austritt aus der EU wirbt, erklärte den Brexit-Sieg. Der 24. Juni gehe in die Geschichte von Großbritannien als Unabhängigkeitstag ein.

Negative Folgen des Brexit

Die Finanzmärkte und großen Konzerne hatten mit schweren Verlusten reagiert, nachdem die Ergebnisse des Referendums bekannt gegeben wurden. Der Börsenindex Nikkei in Japan, Shanghai Composite in China und Hang Seng in Hongkong schreibt rote Zahlen. Das britische Pfund verliert 8,3 Prozent seines Werts, der tiefste Stand seit 1985. Auch der Euro stürzte wegen des Brexit ein. Großbritannien könnte in eine politische Krise geraten.

Der Brexit könnte zu einer Spaltung in Großbritannien führen. So ist der Brexit kein guter Präzedenzfall für das Vereinigte Königreich, da Schottland und Wales austreten könnten. Der Brexit treibt die EU in eine Krise. Die EU verliert ein wichtiges Mitglied. Es wird befürchtet, dass der Brexit zu einem Domino-Effekt in der EU führt, was zur Auflösung der EU führen könnte.

 Austritt besser als Verbleib?

Der Austritt von Großbritannien wirkt sich negativ auf die gesamte EU aus. Das Land verliert einen stabilen Markt mit rund 500 Millionen Einwohnern von den EU-Ländern. Großbritannien büße 2020 rund 6 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts (BIP) ein. Denn mehr als die Hälfte aller Exporte von Großbritannien gehen in die EU und alleine das macht schon 4 bis 5 Prozent des britischen Bruttoinlandsproduktes aus. Die britischen Banken beteiligen sich mit etwa 8 Prozent am BIP von Großbritannien. Sie sind ebenfalls negativ vom Brexit betroffen. Experten zufolge werden große Banken der Welt, wie Bank of America, Morgan Stanley oder Citigroup ihre Sitze in andere EU-Länder verlegen, um den EU-Markt zu erschließen. Der Konzern Rolls-Royce kündigte bereits an, dass mit dem Brexit die Automotor-Lieferung für Deutschland Probleme bekommen könnte. Auch viele multinationale Konzerne fürchten negative Auswirkungen durch einen Brexit. Experten vermuten, dass das britische Pfund bis zu 15 Prozent seines Werts verlieren könnte. Der Brexit könnte auch Unruhe für Großbritannien bringen. Etwa 2,2 Millionen Briten arbeiten derzeit in anderen Ländern der EU. Sie könnten arbeitslos werden und ihre sozialen Begünstigungen könnten gekürzt werden.

Trotz vieler Warnungen entschieden sich die Briten für einen Brexit. Viele von ihnen sagten, dass sie die Last der Regierung tragen müssten, da Großbritannien als ein Wirtschaftszentrum der EU betrachtet werde und deshalb größere Beiträge für die EU leisten müsste.

Der Austritt von Großbritannien aus der EU wirkt sich negativ auf die Politik vieler Länder aus. Experten zufolge, tritt Großbritannien nach dem Brexit in eine neue Phase, die möglicherweise keine Verbesserung zum jetzigen Stand bringen könnte. Die EU erleidet mit dem Brexit den größten Rückschlag seit dem 2. Weltkrieg.

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