(VOVworld) – Die Generalwahl am 6. Januar 1946, welche das erste Parlament gewählt hatte, ist in die vietnamesische Geschichte als ein wichtiger Meilenstein eingegangen. Sie hat klar und überzeugend das Recht auf die Selbstentscheidung der Vietnamesen nach einem Jahrhundert ohne Freiheit geschaffen. Dieses Ereignis ist ein Modell für die Demokratie und zugleich die Voraussetzung für den Aufbau des demokratischen Institut in Vietnam.
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Die erste Wahl in Vietnam im Jahr 1946. (Foto: baophapluat.vn) |
Zum Zeitpunkt der Generalwahl haben die französischen Kolonialisten daran gearbeitet, den Krieg in Zentral- und Südvietnam zu erweitern. Sie hatten das Ziel Vietnam langfristig zu trennen. In Nordvietnam hatte die Truppe von Chiang Kai-shek mit 180.000 Soldaten im Namen der Verbündeten die japanischen Truppen entwaffnet. Sie hatten versucht, die Macht in Nordvietnam zu ergreifen und die Generalwahl zu zerstören. Die Bevölkerung setzte allerdings in das Vertrauen der Delegierten der Viet Minh und der wahren Patrioten.
Demokratie bei den Wahlen und Bewerbungen
Wochenlang vor der Generalwahl wurden die Wahlregeln sowie die Namen der Kandidaten in der Zeitung „Cuu quoc“ veröffentlicht. Die Wahlmodalitäten waren die einer allgemeinen Wahl, direkten Wahl und geheimen Wahl. Um den Block der nationalen Solidarität zu erweitern und die Richtlinie „Einheit, Einheit und Einheit“ umzusetzen, haben Präsident Ho Chi Minh und die Führung der Viet Minh, also die Liga für die Unabhängigkeit Vietnams entschieden, auch Personen die keine Mitglieder der Viet Minh waren, zur Kandidatenliste einzuladen. Diese Entscheidung zeigte den Respekt vor den Rechten auf Freiheit und Demokratie der Bevölkerung und vor den Talenten. Präsident Ho Chi Minh hatte bekräftigt: Die Generalwahl sei für die ganze Bevölkerung eine Gelegenheit, die talentierten und moralischen Menschen frei zu wählen, die in der Lage seien, die Arbeit des Landes zu übernehmen. Alle Menschen, welche die Arbeit des Landes annehmen wollen, können für die Wahl kandidieren. Alle Bürger haben das Recht, zur Wahl zu gehen. Die Generalwahl bedeutet deshalb Freiheit, Gerechtigkeit, Demokratie und Solidarität.
Dazu Doktor Bui Xuan Duc:
„Obwohl die Generalwahl zum ersten Mal in Vietnam veranstaltet wurde, hatte sie den Inhalt sowie die Anforderungen der neuen Wahlprinzipien dargestellt: freies Wählen, freies Kandidieren. Das war ein Erfolg, den nicht alle demokratischen Länder erreichen konnten. Wir haben die Regeln einer demokratischen Wahl durchgeführt. Die Rechte und die Pflichten sind gleich. Die Aufklärung für die Wahl wurde auch demokratisch und realistisch durchgeführt.“
In der ersten Generalwahl gingen 89 Prozent der Wahlberechtigten im ganzen Land zur Wahlurne. 333 Sitze im Parlament wurden gewählt. 57 Prozent davon gehörten verschiedener Parteien an. 43 Prozent waren parteilos. 87 Prozent der gewählten Delegierten waren Bauern, Arbeiter und Revolutionäre. Im Parlament versammelten sich deswegen Vertreter aus drei Regionen - aus dem Norden, dem Zentralgebiet und dem Süden Vietnams sowie von allen Branchen und Sozialschichten. Auch Vertreter aller Religionen, ethnischer Minderheiten und politischer Parteien waren im Parlament präsent. Erstmals entstand in Vietnam und in Südostasien ein solches demokratisches Parlament.
Grundlagen für den Aufbau der demokratischen Institution
Der Erfolg der Generalwahl war nicht nur das Ergebnis der Stärke der nationalen Solidarität. Er zeigte zudem auch den ersten Sprung in die demokratische Institution in Vietnam und öffnete ein neues Zeitalter, in dem Vietnam ein Verwaltungssystem mit vollständiger gesetzlicher Bedeutung hatte. Doktor Bui Xuan Duc weiter:
„Die Generalwahl hat das Parlament gewählt. Dadurch wurde die offizielle Regierung gebildet und die Verfassung verabschiedet. Die Wahl hat auch den Respekt vor der Bevölkerung und dem Vertrauen in die Bevölkerung dargestellt. Laut der Aussage des Präsidenten Ho Chi Minh hatten wir früher kein demokratisches Recht. Wir haben jetzt die Verfassung und das Parlament, um dieses Recht durchzuführen.“
Fast 70 Jahre sind vorbei gegangen. Vietnam erlebte 13 Parlamentswahlen. Die demokratischen Werte der ersten Generalwahl sind aber immer noch aktuell. Diese Werte wurden und werden weiterhin beim Aufbau und bei der Entwicklung des Parlaments angewendet, damit dieses höchste Gremium der Behörde würdig ist, dem Wille, den Wünschen und das Interesse der Bevölkerung zu vertreten.