Das Eingangstor der Chuong Pagode. (Foto: VOV)

Die Chuong-Pagode ist eine der besonders alten Sehenswürdigkeiten im nationalen Gedenkstättenkomplex Pho Hien der nordvietnamesischen Provinz Hung Yen. Den einheimischen Alten zufolge, wurde die Pagode im 15. Jahrhundert unter der Le-Dynastie gebaut und zwei Mal in Jahre 1702 und 1711 restauriert. Laut die Reiseführerin Nguyen Thi Lien wird die Chuong-Pagode auch Kim Chung Tu, auf Deutsch in etwa „die Pagode der goldenen Glocke“, genannt, weil sie eng mit einer alten Legende verbunden sei:

“Der Legende nach hat sich früher ein große Überschwemmung ereignet. Der Strom trug ein Holzfloß mit sich. Auf dem Floß stand es eine schöne goldene Glocke. Das Floß fuhr ohne Stopp durch verschiedene Orte. Eines Tages erreichte es das Dorf Nhan Duc. Die Dorfbewohner versuchten, die Glocke vom Floß zu schaffen, doch diese bewegte sich nicht. Erst die Alten in der Chuong-Pagode waren in der Lage, die Glocke zu transportieren. Die Einheimischen gespendet daraufhin Geld, um ein Glockenturm zu bauen.”

Die Chuong-Pagode hat eine altertümliche Architektur, die harmonisch gestaltet wurde. Die Ornamente und der Architekturstil, die typisch für die Le-Dynastie sind, sind deutlich auf dem Tor und dem Dach der Pagode zu sehen. Das Eingangstor besteht aus drei Stöcke mit zwölf Dächern. Durch das Tor können die Besuche eine Steinbrücke sehen, die über den Teich Mat Rong führt. Die Reiseführerin Nguyen Thi Lien erzählt:

“Das ist die älteste Steinbrücke in Hung Yen. Sie wurde im Jahr 1702 gebaut und führt über den Teich Mat Rong. Der Teich wird durch sie in zwei Teile geteilt. Ein liegt in Richtung Osten. Der andere liegt in Richtung Westen. Der Osten symbolisiert die gute Dinge. Der Westen symbolisiert die schlechte Dinge. Man will dadurch sagen, dass die Grenze zwischen Gut und Schlecht sehr zerbrechlich ist. Die Menschen müssen Willensstärke haben, um diese Grenze zu überqueren. An den beiden Brückenköpfe stehen vier “Nghe-Figuren” aus Stein, also ein heiliges Tier nach der Auffassung der Vietnamesen.”

Der Hof der Pagode wurde mit Pflastern aus dem Keramiksdorf Bat Trang ausgelegt. (Foto: VOV)

In der Chuong-Pagode befindet sich ein System von einzigartigen Buddha-Statuen, die im Korridor der Pagode entlang stehen. Am bemerkenswertesten sind 18 Arhats-Statuen aus Ton. Sie wurden im 16. Jahrhundert hergestellt und zählen zu den schönsten Statuen-Sammlungen in Vietnam.

Eines der wertvollsten Gegenstände, die in der Chuong-Pagode bewahrt werden, ist der Steintafel, der in den rechten Korridor gelegt wurde. Dazu Reiseführerin Lien:

“Die Tafel wurde im Jahr 1711 geschaffen. Sie hat zwei Seiten. Auf der Vorderseite wurde ein Gedicht eingeschnitzt, das die Schönheit der Pagode lobt. Auf der anderen Seite sind die Bilder zu sehen, die die lebhaften Geschäftsaktivitäten im frühen Pho Hien beschreiben. Damals gab es in Hung Yen 23 Straßen und 36 Märkte. Händler aus dem ganzen Land und sogar aus dem Ausland kamen hierher, um ihre Handelstätigkeiten durchzuführen.”

18 Arhats-Statuen in der Chuong-Pagode. (Foto: VOV)

Vor allem am 1. und 15. Tag jedes Monats nach dem Mondkalender ist die Chuong-Pagode sehr gut besucht. Die Einheimischen und auch Touristen kommen hierher, um die wunderschöne Gestaltung der Pagode zu besichtigen. Dazu Dinh Tran Nam, ein Bewohner in Hung Yen:

“Die Pagode ist eine historische Gedenkstätte und auch unser Stolz. Ich wünsche mir, dass sie von der heutigen und auch der nächsten Generationen vollständig aufbewahrt wird.”

Die Chuong-Pagode ist nun ein attraktives Reiseziel, dass Touristen beim Besuch in Hung Yen nicht verpassen sollten.