(VOVWORLD) - Im Kampf für die Wiedervereinigung des Landes ist der Truong Son-Pfad zu einem unsterblichen Symbol geworden, der die Kampf- und Siegesentschlossenheit des vietnamesischen Volkes demonstriert. Auf diesem legendären Pfad haben Soldaten und jugendliche Freiwilligen alle Gefahren, um Wege zu ebnen und die Unterstützung von Norden für das Schlachtfeld im Süden ununterbrochen zu gewährleisten. Dies ist nicht nur eine Verkehrsader, eine Brücke zwischen dem Norden und der großen Front im Süden, sondern auch ein Symbol für das Streben nach Unabhängigkeit, Freiheit und nationaler Einheit.
Brigadegeneral Hoang Anh Tuan, der ehemalige politische Vize-Leiter der technischen Abteilung im Verteidigungsministerium. (Foto: qdnd.vn) |
Truong Son-Pfad wurde am Geburtstag von Präsident Ho Chi Minh am 9. Mai 1959 in Betrieb genommen. Durch die ersten Schritte der Soldaten der speziellen Militärtruppe 559 in den Wäldern in Truong Son wurde der Pfad nach Süden geebnet. In den Anfangsjahren war Truong-Son-Pfad noch primitiv, holprig, schlammig und mit steilen Felshängen. Das Lastenfahrrad war das wichtigste Transportmittel auf dem Truong-Son-Pfad. Brigadegeneral Hoang Anh Tuan, der ehemalige politische Vize-Leiter der technischen Abteilung im Verteidigungsministerium, erinnert sich:
„Bei ihrer Gründung im Jahr 1959 bestand die Truppe zunächst aus lediglich 500 Soldaten, die meisten davon aus dem Süden. Wir benutzten diese Route seit dem Widerstandskampf gegen Frankreich, deshalb wurde sie als Pfad bezeichnet. Der Held der Streitkräfte Nguyen Viet Sinh war damals ein Verbindungssoldat. Die von ihm zurückgelegte Strecke wird mit einer Runde um die Erde berechnet.“
Mit Entschlossenheit und Mut haben die vietnamesischen Soldaten gemeinsam mit jugendlichen Freiwilligen und Einwohnern mit primitiven Mitteln viele Strecken so weit verbreitet, dass Kraftfahrzeuge hindurchfahren konnten. Brigadegeneral Vo So, der ehemalige stellvertretende Kommandeur des 12. Korps, war ein Truong Son-Soldat. Er erzählt:
„Im Jahr 1968 eröffnete das Regiment 98 eine 500 Kilometer lange Straße von Muong Lo in der nordvietnamesischen Provinz Thanh Hoa bis zum Grenzübergang und weiter nach Champasak in Laos. Die Soldaten mussten hohe Berge, Flüsse und Bäche durchqueren. Zunächst waren die Jugendfreiwilligen und hauptsächlich die Pioniere sowie Soldaten für den Bau der Straße im Einsatz. Später setzten wir Bulldozer, Bagger und Sprengstoff ein, um die Straße freizumachen.“
Brigadegeneral Vo So erklärte, wenn zum Beispiel die Menge an Bomben und Munition, die der Feind über Nordvietnam abwarf, mehr als 10 Millionen Tonnen betrug, dann wurden mehr als 4 Millionen Tonnen davon auf die Truong-Son-Pfad geworfen. Auf jedem Meter Straße lagen mindestens fünf bis zehn Bomben.
Die Pioniersoldaten arbeiteten Tag und Nacht daran, Minen zu räumen, über 3.000 Brücken zu bauen und Tausende von Bombenkratern zu füllen, damit der Verkehr auf dem Truong Son-Pfad reibungslos floss. Nach 16 Jahren Bauzeit von 1959 bis 1975 entstand aus einem geheimen Verbindungsweg durch die Waldhänge der Truong-Son-Pfad mit einer Gesamtlänge von fast 17.000 km. Der Pfad führt durch 20 Provinzen und Städte sowie durch drei Länder: Vietnam, Laos und Kambodscha. Sie verband strategische Gebiete und Militärzonen. Auf dem Pfad wurden Millionen Tonnen Waffen, Lebensmittel und Medikamente von Nord- nach Südvietnam transportiert. Der Pfad trug auch dazu bei, den Transport von mehr als zwei Millionen Soldaten zum Schlachtfeld sicherzustellen. Brigadegeneral Luong Si Nhung, der ehemalige Kommandeur des 12. Korps, erinnert sich:
„Während dieser Zeit zerstörte der Feind die Straße mit allen Mitteln. Wichtige Verkehrspunkte, Fähren, Tunnel und Pässe wurden Tag und Nacht bombardiert, um die vietnamesische Armee und Bevölkerung aufzuhalten. Doch die vietnamesische Armee zeigte sich entschlossen, immer neue Wege zum Fortfahren zu öffnen. Daher verfügt die Truong-Son-Versorgungsarde über fünf vertikale und 21 horizontale Achsen. Die Route war immer frei, um den Gütertransport von Nord nach Süd sicherzustellen.“
50 Jahre nach der Befreiung Südvietnams ist der alte Truong Son-Pfad nun zu einem Symbol der Entwicklung und Solidarität geworden. Die Schlüsselpunkte, die heftig angegriffen wurden, die ehemaligen Kommandoposten wie Ca Roong, der Ta Le-Tunnel oder der Phu La Nhich-Pass, sind nun zu roten Adressen geworden, um der jüngeren Generation Patriotismus beizubringen. Im Jahr 2011 wurde der Truong Son-Pfad vom vietnamesischen Rekordverband als beispiellose Militärroute anerkannt. Dies ist demnach der längste Weg, der unter rauen Geländebedingungen gebaut wurde, mit einem höchsten Gipfel von fast 2.180 m. Dies ist auch der Weg mit den niedrigsten Temperaturen, den meisten Niederschlägen und der geringsten Verdunstung in der Geschichte des vietnamesischen Militärverkehrs.
Der ehemalige Pfad ist heute zur Nationalstraße aufgebaut worden. Diese Straße verbindet den Norden und den Süden nahtlos, verleiht der Wirtschaft neue Lebenskraft und weckt das Potenzial der Regionen und Orte im Westen des Landes.