(VOVworld) – Plangemäß wird Vietnam ab 1. Januar 2016 offiziell die Politik zur mehrdimensionalen Armutsminderung umsetzen. Mit dieser neuen Politik hofft man, dass in den kommenden fünf Jahren der Lebensstandard der armen Menschen beachtlich verbessert werden kann. Die Ministerien und zuständigen Behörden bereiten sich gerade darauf vor, dass diese Politik effizient durchgeführt werden kann.
|
Vietnam wird sich in den kommenden fünf Jahren auf die Minderung der mehrdimensionalen Armut konzentrieren. (Foto: VNA) |
Vor einigen Jahren ist das Kriterium, mit dem man einen Haushalt als arm identifiziert hat, normalerweise durch das Einkommen dieses Haushaltes, eingestellt worden. Die Armutsgrenze wurde auf die Ausgabengelder festgesetzt, die den Mindestbedarf einer Familie decken können und deshalb in Bargeld umgerechnet werden. Am 15. September 2015 hat der Premierminister dieses Projekt unterzeichnet, das die Umwandlung der eindimensionalen Messung in die mehrdimensionale Messung vorsieht. Diese mehrdimensionale Messungmethode soll für den Zeitraum von 2016 bis 2020 angewendet werden. Demnach wird die Armutsgrenze auf zwei Elemente festgesetzt. Auf das Einkommen und den mangelhaften Zugang an grundsätzlichen sozialen Dienstleistungen.
Einheitliche Umsetzung auf Staatsebene
Laut des Projekts werden die zuständigen Behörden im 4. Quartal 2015 die Festlegung und Sortierung der Haushalte nach Kriterien der mehrdimensionalen Armut im ganzen Land feststellen. Das Ergebnis soll anschließend dem Premierminister vorgelegt werden. Dazu Premierminister Nguyen Tan Dung:
“Die Regierung hat die Ministerien und Provinzen angeordnet, die Anzahl von armen Haushalten, die an der Schwelle zur Armut stehen, zu überprüfen und festzusetzen. Daraufhin werden notwendige Bedingungen vorbereitet, um das Nationalprogramm zur nachhaltigen Armutsminderung von 2016 bis 2020 umzusetzen, welches gerade vom Parlament verabschiedet wurde. Parallel dazu muss die spezielle Politik für die ethnischen Minderheiten in entlegenen Regionen weiterhin effektiv durchgeführt werden. Es geht dabei vor allem um Ackerböden, Trinkwasser, medizinische Versorgung sowie der Bildungs- und Landwirtschaftsförderung.”
Aufgrund der Anordnung des Premierministers arbeitet das Ministerium für Arbeit, Invaliden und Sozialfragen mit der Statistikenbehörde und den betreffenden Ministerien zusammen. Damit sollen die Normen über die Grenzen des Mindestlebensstandards, des durchschnittlichen Lebensstandards sowie der armen Haushalte festgesetzt werden. Es organisierte zudem Kommunikationstrainingskurse für Beamte auf Gemeinden- und Kreisebene. Diese haben sich darüber informiert, was die Methode zur mehrdimensionalen Armutsminderung ist. Das Ministerium für Planung und Investition wird währenddessen die Rate bezüglich des Mangels an Sozialbedürfnisse im ganzen Land sowie in jeder Provinz veröffentlichen. Diese soll die Grundlage sein, um die Politik zur Wirtschaftsentwicklung in jedem Gebiet sowie zur Armutsminderung und Sozialfürsorge-Politik zu ergreifen. Schätzungsweise soll der Staatshaushalt umgerechnet 600 Millionen Euro für die Unterstützung der armen Menschen und Menschen, die an der Schwelle zur Armut stehen, bereitstellen. Nur so kann die Politik zur mehrdimensionalen Armutsminderung bereits im Jahr 2016 umgesetzt werden. Das Finanzministerium hat deshalb die Verantwortung, die Gelder zu berechnen und auszugleichen. Das Gesundheitsministerium, Bildungsministerium sowie Bauministerium schlagen auch Maßnahmen vor, um den Zugang für medizinische Dienstleistungen der Bevölkerung zu erleichtern. Außerdem soll die Rate von Kindern, die im richtigen Schulalter zur Schule gehen können, erhöht werden. Zudem soll die Rate der Einwohner, die die Wohnräume mit einer entsprechenden Fläche haben, schrittweise erhöht werden.
Aktives Engagement der Provinzen
Laut Ngo Truong Thi, Leiter der Nationalabteilung für Armutsminderung, wird künftig die Aufgabe, die Armut zu vermindern, an jede Verwaltungseinheit verteilt. Die Volkskomitees der Städte und Provinzen müssen deshalb periodische Untersuchungen führen, um die Personen festzusetzen, die von der Politik zur mehrdimensionalen Armutsminderung profitieren. Einige Städte und Provinzen arbeiten gerade daran, Konferenzen zu veranstalten, um die Umsetzung des Projekts über die Umwandlung der eindimensionalen Messung in die mehrdimensionale Messung zu diskutieren. Auch Trainingskurse für die Menschen, die sich mit der Untersuchung und dem Festsetzen der armen Haushalten beschäftigen, werden organisiert. Nguyen Lam Thanh, Vize-Vorsitzender des Rates für Volksgruppen des Parlaments, sagte:
“Es ist wichtig, den Zugang zu Armutsminderung zu ändern, um dadurch die Fähigkeit zur Selbstbeherrschung der Bevölkerung zu verbessern. Dies verhindert auch die Tatsache, dass bestimmte Arme auf die Hilfe anderer Menschen angewiesen sind. Die Politik zur Armutsminderung soll die allgemeine Subvention begrenzen. Zudem soll sie die Unterstützung mit konkreten Bedingungen fördern.”
Die Umwandlung der eindimensionalen Messung in die mehrdimensionale Messung ist ein andauernder Prozess. Das aktive Engagement der Ministerien und Provinzen soll dazu dienen, dieses Projekt effizient umzusetzen.